Nitrosativen Stress ganzheitlich behandeln in Erlangen (Nürnberg/Fürth) – Naturheilkunde und gezielter Mikronährstofftherapie
Nitrosativer Stress ist ein unterschätzter Auslöser für chronische Erschöpfung, Entzündungen, hormonelle Dysbalancen und mitochondriale Störungen. In meiner Privatpraxis für ganzheitliche Medizin in Erlangen (Raum Nürnberg/Fürth)verbinde ich moderne Medizin mit Naturheilkunde, funktioneller Diagnostik und energetischen Verfahren und Orthomolekularer Medizin, um die Ursachen nitrosativen Stresses gezielt zu erkennen und zu behandeln. Mit individuell abgestimmter Mikronährstofftherapie, Darmsanierung, Entgiftung, Hormonregulation und Stressreduktion unterstütze ich Ihre Zellen dabei, sich zu regenerieren, sich zu schützen und wieder in ihre natürliche Balance zu finden. Erfahren Sie, wie ein integrativer Therapieansatz helfen kann, nitrosativen Stress nachhaltig zu reduzieren und Ihre Gesundheit ganzheitlich zu stärken.
Peroxynitrit & Zellschäden: Die unsichtbare Gefahr durch nitrosativen Stress
Was ist nitrosativer Stress – und wie schädigt er unseren Körper?
Nitrosativer Stress ist eine besondere Form von Zellstress, bei dem der Körper durch eine Überproduktion von reaktiven Stickstoffverbindungen belastet wird – insbesondere durch das Molekül Stickstoffmonoxid. Dieses wird im Körper aus der Aminosäure Arginin gebildet, vor allem durch Enzyme, die bei Entzündungen, Infektionen oder Stress aktiviert werden.
Stickstoffmonoxid ist in gesunden Mengen nützlich: Es erweitert Blutgefäße, reguliert den Blutdruck und unterstützt das Immunsystem. Problematisch wird es, wenn gleichzeitig ein zweites Molekül – das sogenannte Superoxid – in hoher Konzentration vorhanden ist. Superoxid entsteht z. B. bei der Energiegewinnung in den Mitochondrien oder bei Immunreaktionen.
Wenn beide Moleküle gleichzeitig auftreten, verbinden sie sich zu einer neuen, hochreaktiven Verbindung: Peroxynitrit. Diese Reaktion läuft extrem schnell ab:
Stickstoffmonoxid + Superoxid → Peroxynitrit
Wie genau schädigt Peroxynitrit unsere Zellen?
Peroxynitrit ist ein äußerst aggressives Molekül. Es kann:
- Proteine verändern, indem es wichtige Aminosäuren wie Tyrosin oder Tryptophan zerstört. Dadurch verlieren Enzyme ihre Funktion, was viele Stoffwechselprozesse stört.
- DNA schädigen, indem es Mutationen verursacht oder Reparaturmechanismen blockiert. Das kann langfristig zu chronischen Erkrankungen oder sogar Krebs führen.
- Mitochondrien angreifen, die „Kraftwerke“ unserer Zellen. Peroxynitrit stört die Energieproduktion, was zu Erschöpfung, Muskelschwäche und Konzentrationsproblemen führen kann.
- Zellmembranen zerstören, indem es Fettsäuren oxidiert. Das macht die Zellhülle durchlässig und stört die Kommunikation zwischen den Zellen.
- Signalwege im Nervensystem blockieren, was neurologische Symptome wie Schlafstörungen, depressive Verstimmungen oder Reizbarkeit auslösen kann.
Nitrosativer Stress: Welche Auslöser gibt es?
Die Bildung von Peroxynitrit – und damit nitrosativem Stress – wird durch viele alltägliche Belastungen gefördert:
Chronischer psychischer Stress und Neurotransmitter-Ungleichgewichte
Anhaltender Stress aktiviert das sympathische Nervensystem und führt zur vermehrten Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol und Adrenalin. Gleichzeitig wird die Synthese von Stickstoffmonoxid (NO) über das Enzym iNOS (induzierbare NO-Synthase) angeregt. Im Gehirn wirkt NO auch als Neurotransmitter – ein Zuviel kann jedoch die Signalübertragung stören und Symptome wie Reizbarkeit, Schlafstörungen, depressive Verstimmungen oder Konzentrationsprobleme auslösen. Dieser Mechanismus ist besonders relevant bei stressassoziierten Erkrankungen wie Burnout, chronischer Erschöpfung oder funktionellen Störungen.Chronische Entzündungen
Aktivieren Enzyme wie iNOS, die große Mengen Stickstoffmonoxid freisetzen – ein zentraler Auslöser für nitrosativen Stress.Infektionen
Viren, Bakterien oder Parasiten regen Immunzellen an, sowohl Stickstoffmonoxid als auch Superoxid zu produzieren – die Vorstufen von Peroxynitrit.Umweltgifte und Schwermetalle
Stören die Zellregulation, blockieren antioxidative Enzyme und fördern die Bildung freier Radikale.Unausgewogene Ernährung
Nitratreiche Lebensmittel (z. B. gepökeltes Fleisch, stark gedüngtes Gemüse) können im Körper zu NO umgewandelt werden. Gleichzeitig fehlen oft schützende Antioxidantien wie Vitamin C, Selen oder sekundäre Pflanzenstoffe.Medikamente und körperlicher Stress
Bestimmte Medikamente (z. B. Chemotherapeutika, Antibiotika, Schmerzmittel) sowie intensive körperliche Belastung können die NO-Produktion erhöhen und die antioxidativen Schutzsysteme schwächen.
Der NO/ONOO⁻-Zyklus: Wie nitrosativer Stress chronische Erkrankungen antreibt
Der NO/ONOO⁻-Zyklus – ein biochemischer Teufelskreis mit weitreichenden Folgen
Der sogenannte NO/ONOO⁻-Zyklus (ausgesprochen: „NO-Peroxynitrit-Zyklus“) wurde vom US-amerikanischen Biochemiker Prof. Martin Pall beschrieben. Er gilt als eines der zentralen Modelle zur Erklärung chronischer, entzündlicher Multisystemerkrankungen – darunter das chronische Erschöpfungssyndrom (CFS/ME), Fibromyalgie, Multiple Chemikaliensensitivität (MCS), Long COVID, aber auch neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson.
Zentrale Moleküle: NO und Superoxid
Im Zentrum dieses Zyklus stehen zwei Moleküle: Stickstoffmonoxid (NO) und Superoxid (O₂⁻). Beide sind reaktive Substanzen, die der Körper in bestimmten Situationen gezielt produziert – etwa zur Immunabwehr oder zur Regulation von Gefäßen und Nervenfunktionen. Problematisch wird es, wenn beide Moleküle gleichzeitig in hoher Konzentration vorliegen. Dann reagieren sie miteinander zu Peroxynitrit (ONOO⁻) – einer hochreaktiven Verbindung, die Zellen, Enzyme, Mitochondrien und DNA massiv schädigen kann.
Warum der NO/ONOO⁻-Zyklus so gefährlich ist
Was den NO/ONOO⁻-Zyklus so gefährlich macht, ist seine Fähigkeit zur Selbstverstärkung. Ein einmaliger Auslöser – etwa eine Infektion, ein Trauma, eine Umweltbelastung oder starker psychischer Stress – kann ausreichen, um die NO-Produktion über bestimmte Enzyme (z. B. iNOS) anzukurbeln. In der Folge entsteht Peroxynitrit, das nicht nur oxidativen und nitrosativen Stress verursacht, sondern auch Entzündungsbotenstoffe aktiviert, die wiederum die NO-Produktion weiter anregen. So entsteht ein biochemischer Teufelskreis, der sich selbst aufrechterhält – auch dann, wenn der ursprüngliche Auslöser längst verschwunden ist.
Die Rolle von BH4 im Zyklus
Ein besonders kritischer Punkt im Zyklus ist die Rolle des Coenzyms Tetrahydrobiopterin (BH4). Dieses ist notwendig, damit NO in physiologischen Mengen gebildet wird. Wird BH4 jedoch durch Peroxynitrit oxidiert, „entgleist“ die NO-Synthese: Statt NO wird vermehrt Superoxid produziert – was wiederum mehr Peroxynitrit entstehen lässt. Der Kreislauf schließt sich.
Folgen für verschiedene Organsysteme
Die Auswirkungen dieses Zyklus sind vielfältig und hängen davon ab, in welchem Gewebe er aktiv ist. Im Gehirn kann er zu Konzentrationsstörungen, Schlaflosigkeit, Angst oder Depression führen. In der Muskulatur äußert er sich oft in Form von Schmerzen, Schwäche oder Erschöpfung. Im Verdauungstrakt kann er Reizdarmbeschwerden oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten verstärken. Auch das Herz-Kreislauf-System, das Immunsystem und die hormonelle Regulation können betroffen sein.
Therapeutische Herausforderung: Den Zyklus unterbrechen
Die therapeutische Herausforderung besteht darin, diesen Zyklus gezielt zu unterbrechen. Einzelmaßnahmen reichen oft nicht aus – vielmehr ist ein multimodaler Ansatz erforderlich, der mehrere Stellschrauben gleichzeitig adressiert. Dazu gehören:
- die gezielte Gabe von Antioxidantien (z. B. Vitamin C, Vitamin E, Glutathion), um Peroxynitrit zu neutralisieren,
- die Stabilisierung der Mitochondrienfunktion durch Substanzen wie Coenzym Q10, Alpha-Liponsäure oder L-Carnitin,
- die Regeneration von BH4 durch B-Vitamine wie B2, B6, B12 und Folat,
- die Reduktion von Entzündungsprozessen durch Omega-3-Fettsäuren, Curcumin oder Resveratrol,
- sowie die Beruhigung des Nervensystems durch Stressreduktion, Atemtherapie oder Vagusnerv-Stimulation.
Warum ein ganzheitlicher Ansatz entscheidend ist
Der NO/ONOO⁻-Zyklus macht deutlich, warum viele chronische Erkrankungen nicht mit einer rein symptomorientierten Therapie zu bewältigen sind. Erst wenn die zugrunde liegenden biochemischen Prozesse erkannt und gezielt reguliert werden, kann nitrosativer Stress reduziert und nachhaltige Heilung ermöglicht werden.
Kann nitrosativer Stress auch genetische Ursachen haben? Enzymdefekte und individuelle Risikofaktoren erkennen
Genetische Prädispositionen – wenn der Stoffwechsel von Geburt an aus dem Gleichgewicht gerät
Nicht jeder Mensch reagiert gleich auf Umweltbelastungen, Stress oder Infektionen. Ein Grund dafür liegt in unserer genetischen Ausstattung. Bestimmte genetische Varianten, sogenannte Polymorphismen, können dazu führen, dass Enzyme, die für den Abbau von Stickstoffmonoxid (NO), freien Radikalen oder Entzündungsbotenstoffen zuständig sind, weniger effizient arbeiten. Dadurch steigt das Risiko, dass sich nitrosativer Stress im Körper aufbaut und chronisch wird.
SOD2-Polymorphismus – Schwäche im antioxidativen Schutz
Ein bekanntes Beispiel ist der SOD2-Polymorphismus. Dieses Gen codiert für das Enzym Superoxiddismutase, das Superoxid-Radikale in weniger aggressive Substanzen umwandelt. Ist dieses Enzym genetisch bedingt abgeschwächt, kann sich Superoxid im Gewebe anreichern – und in Kombination mit NO vermehrt Peroxynitrit bilden.
MTHFR-Polymorphismen – Einfluss auf die Methylierung und BH4-Regeneration
Auch MTHFR-Polymorphismen spielen eine Rolle: Sie beeinträchtigen die Methylierung und damit die Regeneration von Tetrahydrobiopterin (BH4), einem zentralen Coenzym für die NO-Synthese. Ein Mangel an BH4 kann die NO-Produktion entgleisen lassen und die Bildung von Superoxid zusätzlich fördern.
Weitere relevante Gene und ihre Bedeutung
Weitere relevante Gene sind NOS3 (zuständig für die NO-Produktion im Gefäßendothel), GST/GPX (Entgiftung und Radikalneutralisation) oder COMT (Abbau von Stresshormonen und Neurotransmittern). Wenn hier genetische Schwächen vorliegen, kann der Körper auf Belastungen empfindlicher reagieren – mit einer erhöhten Anfälligkeit für nitrosativen Stress, chronische Erschöpfung, Entzündungen oder neurologische Symptome.
Genetische Analysen in der Praxis – individueller Therapieansatz
In meiner Praxis berücksichtige ich diese genetischen Faktoren bei der Diagnostik und Therapieplanung. Eine gezielte Labordiagnostik – ggf. ergänzt durch genetische Analysen – kann helfen, individuelle Schwachstellen im Stoffwechsel zu erkennen und gezielt zu unterstützen. Denn wer seine genetischen Voraussetzungen kennt, kann gezielt gegensteuern – mit Mikronährstoffen, Lebensstilmaßnahmen und einer individuell abgestimmten Therapie.
Histamin, Mastzellen & nitrosativer Stress: Der verborgene Kreislauf hinter chronischen Entzündungen
Mastzellen, Histamin und nitrosativer Stress – ein unterschätzter Zusammenhang
Mastzellen sind spezialisierte Immunzellen, die vor allem in den Schleimhäuten des Darms, der Atemwege, der Haut und rund um Nervenendigungen vorkommen. Sie spielen eine zentrale Rolle in der Immunabwehr, insbesondere bei allergischen Reaktionen und Entzündungsprozessen. Ihre wichtigste Eigenschaft: Sie speichern eine Vielzahl von Botenstoffen – darunter Histamin, aber auch Zytokine, Leukotriene und Prostaglandine – und setzen diese bei Aktivierung explosionsartig frei. Dieser Vorgang wird als Degranulation bezeichnet.
Was viele nicht wissen: Auch chronischer Stress, Umweltgifte, Infektionen oder bestimmte Nahrungsmittel können Mastzellen aktivieren – ganz ohne klassische Allergie. Dabei wird nicht nur Histamin freigesetzt, sondern auch die Produktion von Stickstoffmonoxid (NO) angeregt. NO wiederum kann die Mastzellen zusätzlich stimulieren – ein biologischer Teufelskreis entsteht. Nitrosativer Stress ist dabei ein zentraler Verstärker dieses Prozesses.
Histamin und NO verstärken sich gegenseitig: Histamin erhöht die Durchlässigkeit der Blutgefäße und fördert Entzündungen, während NO als reaktives Molekül die Bildung von Peroxynitrit begünstigt – einem der Hauptverursacher von nitrosativem Stress. Gleichzeitig kann Peroxynitrit die Mastzellen selbst schädigen und ihre Regulation stören, was zu einer dauerhaften Überaktivierung führen kann. Nitrosativer Stress trägt somit wesentlich zur Chronifizierung entzündlicher Prozesse bei.
Die Folge: ein vielschichtiges Beschwerdebild, das von Hautreaktionen, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden bis hin zu Herzrasen, Schlafstörungen oder Reizbarkeit reicht. Besonders betroffen sind Menschen mit Histaminintoleranz oder dem Mastzellaktivierungssyndrom (MCAS) – bei ihnen kann nitrosativer Stress die Symptome deutlich verschärfen. Nitrosativer Stress wird dabei häufig übersehen, obwohl er eine Schlüsselrolle bei der Symptomverstärkung spielt.
In der Therapie ist es daher wichtig, nicht nur den Histaminspiegel zu senken, sondern auch die NO-Produktion zu regulieren, die Mastzellen zu stabilisieren (z. B. mit Quercetin, Vitamin C oder Probiotika) und die zellulären Schutzsysteme gezielt zu stärken. Nur so lässt sich dieser komplexe Kreislauf, in dem nitrosativer Stress eine zentrale Rolle spielt, wirksam unterbrechen.
Diagnostik bei nitrosativem Stress: Welche Ärzte, Labore und Blutwerte wichtig sind
Welche Ärzte führen die Diagnostik von nitrosativem Stress durch?
Da nitrosativer Stress bislang nicht in allen medizinischen Leitlinien berücksichtigt wird, bieten nur spezialisierte Ärzte diese Diagnostik an. Dazu zählen Umweltmediziner, funktionell arbeitende Allgemeinmediziner, orthomolekulare Therapeuten sowie Ärzte mit Schwerpunkt auf mitochondrialer Medizin. Diese Fachärzte verfügen über das nötige Wissen zur Interpretation der Laborwerte und arbeiten mit spezialisierten Laboren zusammen, die auf die Analyse von nitrosativem Stress spezialisiert sind.
Spezielle Anforderungen an die Blutentnahme
Die Diagnostik von nitrosativem Stress erfordert eine präzise Probenentnahme unter Einhaltung spezieller Vorgaben. Für die Bestimmung von 3-Nitrotyrosin, einem der wichtigsten Marker für nitrosativen Stress, wird ein spezielles Homocystein-Röhrchen benötigt. Auch andere Parameter wie Citrullin, Methylmalonsäure oder Holotranscobalamin erfordern eine fachgerechte Handhabung, um zuverlässige Ergebnisse zu gewährleisten. Daher sollte die Blutentnahme ausschließlich in Praxen erfolgen, die mit der Diagnostik von nitrosativem Stress vertraut sind.
Wichtige Laborparameter bei nitrosativem Stress
Die wichtigsten Laborwerte zur Erkennung von nitrosativem Stress sind:
- 3-Nitrotyrosin: Ein direkter Marker für die Bildung von Peroxynitrit. Ein erhöhter Wert weist auf eine akute nitrosative Belastung hin.
- Citrullin: Entsteht bei der NO-Synthese aus Arginin. Die Citrullin/Kreatinin-Ratio im Urin dient als funktioneller Marker für die NO-Aktivität.
- Arginin: Ausgangsstoff der NO-Synthese. Ein Ungleichgewicht zwischen Arginin und Citrullin kann auf eine gestörte NO-Regulation hinweisen.
- Homocystein: Ein erhöhter Spiegel kann auf eine gestörte Methylierung und einen funktionellen Mangel an B-Vitaminen hinweisen – ein Risikofaktor für nitrosativen Stress.
- Vitamin B12, Holotranscobalamin und Methylmalonsäure: Vitamin B12 spielt eine zentrale Rolle bei der Abwehr von nitrosativem Stress. Es wirkt als natürlicher NO-Fänger, insbesondere in der Form von Hydroxocobalamin. Bei nitrosativem Stress wird Vitamin B12 jedoch häufig inaktiviert oder übermäßig verbraucht. Daher ist es wichtig, nicht nur den Gesamt-B12-Wert zu bestimmen, sondern auch Holotranscobalamin (die aktive Transportform) und Methylmalonsäure (ein funktioneller Marker für B12-Mangel) zu analysieren.
- Laktat und Pyruvat: Diese Werte geben Hinweise auf mitochondriale Dysfunktionen, die häufig mit nitrosativem Stress einhergehen.
Weitere Marker: In spezialisierten Laboren werden auch Nitrophenylessigsäure und 4-Hydroxynitrophenylessigsäure als ergänzende Marker für nitrosativen und mitochondrialen Stress untersucht.
Welche Labore bieten die Diagnostik von nitrosativem Stress an?
Die Analyse dieser spezialisierten Parameter wird von ausgewählten Laboren durchgeführt.
Diese Labore bieten umfassende Profile zur Diagnostik von nitrosativem Stress, oxidativem Stress und mitochondrialer Dysfunktion an.
Was kostet ein Blutbild zur Diagnose von nitrosativem Stress?
Die Kosten für eine umfassende Diagnostik von nitrosativem Stress liegen – je nach Umfang – zwischen 120 und 250 Euro für Selbstzahler. Einzelne Laborwerte kosten:
- 3-Nitrotyrosin: ca. 53,60 €
- Citrullin: ca. 33–35 €
- Holotranscobalamin: ca. 20–40 €
- Methylmalonsäure: ca. 25–40 €
- Homocystein: ca. 15–25 €
Gesetzliche Krankenkassen übernehmen diese Kosten in der Regel nicht, da die Diagnostik von nitrosativem Stress bislang nicht zum Standard gehört. Privatversicherte können die Kosten meist einreichen, sofern die Untersuchung ärztlich verordnet wurde.
Schulmedizinische Behandlung von nitrosativem Stress – aktueller Stand
Die schulmedizinische Behandlung von nitrosativem Stress steckt noch in den Anfängen, da dieser Zustand bislang nicht in allen medizinischen Leitlinien umfassend berücksichtigt wird. Dennoch gibt es eine Reihe von evidenzbasierten und praxisorientierten Ansätzen, die sich in der klinischen Praxis bewährt haben – insbesondere bei chronischen Erkrankungen, bei denen nitrosativer Stress eine Rolle spielt.
Was tun, wenn nitrosativer Stress im Körper nachgewiesen wurde?
Ziel der schulmedizinisch orientierten Therapie ist es, die Ursachen zu identifizieren, die Überproduktion von Stickstoffmonoxid zu regulieren, die Folgeschäden durch Peroxynitrit zu begrenzen und die zellulären Schutzsysteme zu stärken. Dabei ist es wichtig, nitrosativen Stress nicht isoliert zu betrachten, sondern im Kontext des gesamten Stoffwechsel- und Entzündungsgeschehens zu behandeln.
Mikronährstofftherapie – Basis der Behandlung
Ein zentraler Ansatz ist die gezielte Mikronährstofftherapie. Hierbei werden Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien eingesetzt, um die durch nitrosativen Stress geschädigten Zellstrukturen zu stabilisieren und die Entgiftung zu unterstützen. Besonders wichtig sind:
- Vitamin B12 – neutralisiert Stickstoffmonoxid und wird bei nitrosativem Stress oft inaktiviert.
- Vitamin B6, Folsäure und Vitamin B2 – senken gemeinsam mit B12 den Homocysteinspiegel und unterstützen die Methylierung.
- Vitamin C und Vitamin E – fangen freie Radikale ab und schützen Zellmembranen.
- Selen, Zink, Mangan und Kupfer – Cofaktoren antioxidativer Enzyme wie Glutathionperoxidase oder Superoxiddismutase.
- Coenzym Q10 – unterstützt die Mitochondrienfunktion und verbessert die Energieproduktion.
Ernährung – entzündungsarm und antioxidativ
Neben der Mikronährstoffversorgung spielt auch die Ernährung eine wichtige Rolle. Empfohlen wird eine entzündungsarme, antioxidativ reiche Kost mit niedrigem glykämischen Index. Nitratreiche Lebensmittel wie gepökeltes Fleisch oder stark gedüngtes Gemüse sollten reduziert werden. Auch Alkohol, Nikotin und Umweltgifte sollten möglichst vermieden werden, da sie die Bildung von Stickstoffradikalen fördern und damit nitrosativen Stress weiter verstärken können.
Medikamentöse Unterstützung – individuell und gezielt
In bestimmten Fällen kann auch eine medikamentöse Unterstützung sinnvoll sein – etwa durch Antioxidantien wie N-Acetylcystein (NAC), das die Glutathionbildung fördert, oder durch entzündungshemmende Medikamente, wenn chronische Entzündungen die Ursache sind. Diese Maßnahmen sollten jedoch individuell und unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, insbesondere wenn nitrosativer Stress bereits zu mitochondrialen oder neurologischen Symptomen geführt hat.
Mitochondrien stärken – Energieproduktion sichern
Ein weiterer therapeutischer Schwerpunkt liegt auf der Verbesserung der Mitochondrienfunktion, da diese durch Peroxynitrit besonders geschädigt wird. Hier kommen neben Coenzym Q10 auch L-Carnitin, Alpha-Liponsäure und Magnesium zum Einsatz, um die Energieproduktion in den Zellen zu stabilisieren und die Auswirkungen von nitrosativem Stress gezielt zu mildern.
Stressreduktion – Nervensystem entlasten
Nicht zuletzt ist es wichtig, Stressreduktion in die Therapie zu integrieren. Chronischer psychischer Stress kann die NO-Produktion über das Nervensystem verstärken. Verfahren wie Achtsamkeitstraining, moderater Ausdauersport, Atemübungen oder Biofeedback können helfen, das vegetative Nervensystem zu beruhigen und die Regulation der NO-Synthese zu verbessern – ein entscheidender Schritt, um nitrosativen Stress langfristig zu reduzieren.
Ganzheitlicher Ansatz bei nitrosativem Stress
In meiner Privatpraxis für ganzheitliche Medizin in Erlangen verfolge ich einen integrativen Behandlungsansatz, der schulmedizinische Diagnostik mit naturheilkundlichen, funktionellen und energetischen Verfahren verbindet. Gerade bei komplexen Beschwerdebildern, bei denen nitrosativer Stress eine zentrale Rolle spielt, ist es entscheidend, nicht nur Symptome zu behandeln, sondern die zugrunde liegenden Ursachen zu erkennen und gezielt zu regulieren.
Mikronährstoffmedizin – Basis für antioxidativen Schutz
Ein zentraler Bestandteil meiner Arbeit ist die Mikronährstoffmedizin. Durch die gezielte Zufuhr von Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Fettsäuren und sekundären Pflanzenstoffen unterstütze ich die antioxidative Kapazität Ihres Körpers. Besonders bei nitrosativem Stress sind Vitamin C, Vitamin E, Selen, Zink, Magnesium, Coenzym Q10, Omega-3-Fettsäuren sowie Glutathion von großer Bedeutung. Diese Substanzen helfen, freie Radikale zu neutralisieren und die Mitochondrien – die Energiezentren Ihrer Zellen – zu schützen.
Darmsanierung – Entzündungen reduzieren
Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Darmsanierung, da eine gestörte Darmflora stille Entzündungen fördern kann, wodurch nitrosativer Stress zusätzlich verstärkt wird. Mit individuell abgestimmten Maßnahmen wie der Mayr-Kur, probiotischer Unterstützung, pflanzlichen Bitterstoffen und einer ballaststoffreichen Ernährung helfe ich Ihnen, Ihre Darmbarriere zu stabilisieren und das Immunsystem zu entlasten.
Entgiftung und Ausleitung – Umweltgifte reduzieren
Auch die Entgiftung und Ausleitung ist ein zentrales Element meiner Therapie, da Umweltgifte wie Schwermetalle, Pestizide oder Medikamentenrückstände und Wohngifte die Produktion von Stickstoffmonoxid anregen und dadurch nitrosativer Stress begünstigt werden kann. Hier arbeite ich mit bewährten naturheilkundlichen Verfahren wie Chelattherapie, basischer Ernährung, Leberunterstützung, Algenpräparaten (z. B. Chlorella) und gezielter Schwermetallausleitung.
Nervensystem regulieren – Stress abbauen
Die Regulation des Nervensystems ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil meines Konzepts, da chronischer Stress die NO-Synthese beeinflusst und somit nitrosativer Stress verstärkt werden kann. Mit Methoden wie Atemtherapie, Meditation, Yoga, Biofeedback oder gezielter Vagusnerv-Stimulation unterstütze ich Sie dabei, Ihr vegetatives Nervensystem zu beruhigen und wieder in Balance zu bringen.
Phytotherapie – Pflanzenkraft gegen Stress
In der Phytotherapie setze ich gezielt Pflanzenstoffe wie Curcumin, Resveratrol, OPC, Quercetin, Grüntee-Extrakte und adaptogene Heilpflanzen wie Rhodiola oder Ashwagandha ein. Diese wirken antioxidativ, entzündungshemmend und können die Bildung von Peroxynitrit hemmen – einem der Hauptverursacher von nitrosativem Stress auf zellulärer Ebene.
Hormonregulation – Balance wiederherstellen
Ein weiterer, oft übersehener, aber bedeutender Aspekt ist die Hormonregulation. Nitrosativer Stress kann das hormonelle Gleichgewicht empfindlich stören – insbesondere durch seine Wirkung auf die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse. Eine chronische Belastung durch freie Radikale kann zu einer Überproduktion von Stresshormonen wie Cortisol führen, was wiederum die Immunabwehr schwächt, Entzündungen fördert und die Mitochondrienfunktion beeinträchtigt. In meiner Praxis analysiere ich gezielt hormonelle Dysbalancen und unterstütze die Regulation mit natürlichen Mitteln wie adaptogenen Pflanzenstoffen, Mikronährstoffen und – wenn nötig – bioidentischen Hormonen.
Säure-Basen-Haushalt stabilisieren
Ebenso wichtig ist die Stabilisierung des Säure-Basen-Haushalts. Ein dauerhaft gestörter pH-Wert im Gewebe – etwa durch Übersäuerung infolge von Stress, Fehlernährung oder Bewegungsmangel – kann die Zellatmung behindern, die Entgiftung verlangsamen und die Bildung freier Radikale fördern. Dadurch kann nitrosativer Stress weiter zunehmen. Ich unterstütze Sie dabei, Ihren Säure-Basen-Haushalt zu stabilisieren – durch basenreiche Ernährung, gezielte Mineralstoffgaben (z. B. Magnesium, Kalium, Zink), Atemübungen und Bewegungstherapie.
Neueste Erkenntnisse & Umweltfaktoren
Darüber hinaus berücksichtige ich in meiner Praxis auch neuere wissenschaftliche Erkenntnisse: So zeigen aktuelle Studien, dass nitrosativer Stress epigenetische Prozesse beeinflussen kann – also die Aktivität unserer Gene verändert, ohne die DNA selbst zu verändern. Auch das Gehirn ist besonders empfindlich: Mikroentzündungen (Neuroinflammation) können Konzentration, Stimmung und Schlaf beeinträchtigen. Umweltfaktoren und Wohngifte/Geopathie/Mobilfunk wie Elektrosmog, Feinstaub oder Schimmelbelastung sowie eine gestörte Darmflora oder ein gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus (z. B. durch Schichtarbeit) können nitrosativen Stress zusätzlich verstärken. Selbst bei Kindern und Jugendlichen – etwa bei ADHS, Allergien oder chronischer Erschöpfung – kann nitrosativer Stress eine bedeutende Rolle spielen.
Genetische Analyse – Therapie personalisieren
Ein weiterer wichtiger Bestandteil meiner Diagnostik ist die genetische Analyse. Bestimmte Genvarianten können beeinflussen, wie gut Ihr Körper mit nitrosativem Stress umgehen kann – etwa durch eine veränderte Aktivität von Entgiftungsenzymen, antioxidativen Schutzsystemen oder der NO-Synthese. In meiner Praxis nutze ich gezielte Genanalysen, um individuelle Schwachstellen im Stoffwechsel frühzeitig zu erkennen. So lässt sich die Therapie noch präziser auf Ihre genetischen Voraussetzungen abstimmen – etwa durch die gezielte Auswahl von Mikronährstoffen, die Unterstützung der Methylierung oder die Optimierung der mitochondrialen Funktion. Diese genetische Perspektive ermöglicht eine besonders individuelle und nachhaltige Behandlung von nitrosativem Stress.
Labordiagnostik & Applied Kinesiology
Was meinen Ansatz besonders macht, ist die Kombination dieser Verfahren mit einer fundierten Labordiagnostik auf Basis von Vollblutanalysen. Diese geben mir ein präzises Bild über den Zustand Ihres Stoffwechsels, Ihrer Entgiftungskapazität und Ihrer antioxidativen Reserven. Ergänzend arbeite ich mit Applied Kinesiology, einer Methode, mit der ich gezielt austesten kann, welche Mikronährstoffe, Pflanzenstoffe oder Präparate Ihr Körper aktuell benötigt – individuell, fein abgestimmt und ganzheitlich. Gerade bei nitrosativem Stress ist diese individuelle Testung besonders hilfreich, um gezielt und effektiv zu therapieren.
Video-Tipp: Nitrosativer Stress und Erdung – eine natürliche Hilfe
Erdung (Grounding) ist eine einfache, natürliche und äußerst kostengünstige Methode, um den Körper bei der Regeneration zu unterstützen. Als Ärztin empfehle ich Erdung aus voller Überzeugung: Meine gesamte Familie schläft seit über drei Jahren geerdet – mit durchweg positiven Erfahrungen für Schlafqualität, Energie und Wohlbefinden.
Mein Mann hat zu diesem Thema ein informatives Video auf seinem YouTube-Kanal veröffentlicht, in dem er anschaulich erklärt, wie Erdung wirkt, warum sie so effektiv ist und wie Sie sie ganz einfach in Ihren Alltag integrieren können.
Was ist nitrosativer Stress und wie entsteht er?
Nitrosativer Stress entsteht durch überschüssiges Stickstoffmonoxid (NO) und Peroxynitrit, die Zellstrukturen und Mitochondrien schädigen.Welche Symptome weist nitrosativer Stress auf?
Typisch sind Erschöpfung, Brain Fog, Muskelschmerzen, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Reizdarm und neurologische Beschwerden.Wie wird nitrosativer Stress diagnostiziert?
Über Laborparameter wie Nitrotyrosin, Citrullin, Homocystein, Arginin/ADMA-Quotient sowie klinische Anamnese und Applied Kinesiology.Welche Ursachen führen zu nitrosativem Stress?
Chronische Infektionen, Schwermetallbelastung, Darmdysbiose, hormonelle Dysbalancen, Stress und Umweltgifte.Wie hängt nitrosativer Stress mit Mitochondrien zusammen?
Peroxynitrit blockiert die Atmungskette, hemmt ATP-Produktion und fördert chronische Erschöpfung.Welche Rolle spielt Ernährung bei nitrosativem Stress?
Antioxidantienreiche Kost, Omega-3-Fettsäuren und nitratarmes Gemüse können die NO-Balance positiv beeinflussen.Welche Therapieansätze gibt es in der Ganzheitlichen Medizin?
Orthomolekulare Therapie (z. B. B-Vitamine, Antioxidantien), Entgiftung, Darmaufbau, Stressreduktion und hormonelle Balance.Hilft nitrosativer Stress bei Long COVID oder CFS eine Rolle?
Ja, nitrosativer Stress ist ein zentraler Mechanismus bei Post-Viral Fatigue und Long COVID.Wie lange dauert die Behandlung?
Erste Verbesserungen oft nach 6–8 Wochen, nachhaltige Stabilisierung erfordert 3–6 Monate.Bieten Sie die Therapie auch für Patienten aus Nürnberg und Fürth an?
Ja, unsere Praxis in Erlangen betreut die gesamte Metropolregion.Welche Laborwerte sind besonders wichtig?
Nitrotyrosin, Arginin, ADMA, Homocystein, Vitamin B12, Folsäure, Coenzym Q10.Wie kann ich einen Termin vereinbaren?
Online über die Website oder telefonisch – bitte Vorbefunde mitbringen.
- Nitrosativer Stress – Überproduktion von Stickstoffmonoxid (NO) und Peroxynitrit, schädigt Zellen und Mitochondrien.
- Peroxynitrit (ONOO⁻) – Aggressives Oxidationsprodukt aus NO und Superoxid.
- NO (Stickstoffmonoxid) – Signalmolekül, in Überschuss toxisch.
- ADMA (Asymmetrisches Dimethylarginin) – Hemmt NO-Synthese, Marker für Endothelfunktion.
- Arginin – Aminosäure, Vorstufe für NO.
- Nitrotyrosin – Marker für nitrosativen Stress.
- Homocystein – Erhöhtes Risiko für Gefäß- und Nervenschäden.
- Mitochondriale Dysfunktion – Energiekrise durch blockierte Atmungskette.
- Orthomolekulare Therapie – Mikronährstoffmedizin zur Reduktion von Stressreaktionen.
- Antioxidantien – Substanzen, die freie Radikale neutralisieren.
Autorin: Dr. med. Doris Gottfried | Letzte Aktualisierung: 04.10.2025