Bioidentische Hormone - Natürliche Hormontherapie für mehr Wohlbefinden in Erlangen (Raum Nürnberg/Fürth)
Immer mehr Menschen suchen nach einer sanften, natürlichen Alternative zur klassischen Hormontherapie. Bioidentische Hormone bieten genau das: eine individuell abgestimmte Behandlung, die auf die natürlichen Bedürfnisse des Körpers eingeht. In meiner Privatpraxis in Erlangen (Raum Nürnberg/Fürth) setze ich auf bioidentische Hormontherapie, um hormonelle Ungleichgewichte wie Wechseljahresbeschwerden, PMS, Schilddrüsenprobleme oder Nebennierenschwäche ganzheitlich zu behandeln.
Was bioidentische Hormone so besonders macht? Sie sind in ihrer Struktur identisch mit den körpereigenen Hormonen und werden aus pflanzlichen Quellen wie Yamswurzel oder Soja gewonnen. Dadurch können sie besonders gut vom Körper aufgenommen und verarbeitet werden – mit deutlich weniger Nebenwirkungen als synthetische Hormone für bessere Wirkung und mehr Wohlbefinden.

Was sind bioidentische Hormone?
Bioidentische Hormone sind Hormone, die in ihrer chemischen Struktur exakt den körpereigenen Hormonen entsprechen. Sie werden aus pflanzlichen Quellen wie Soja oder Yamswurzel gewonnen und in ihrer Struktur so verändert, dass sie identisch mit den Hormonen sind, die unser Körper produziert.
Unterschied zur klassischen Hormontherapie
Die klassische Hormontherapie verwendet oft synthetische Hormone, die zwar ähnliche Wirkungen haben, aber nicht identisch mit den natürlichen Hormonen des Körpers sind (Schlüssel-Schloss-Prinzip). Diese synthetischen Hormone können Nebenwirkungen verursachen, da sie nicht perfekt in die Hormonrezeptoren passen und somit unerwünschte Reaktionen auslösen können.
Bioidentischen Hormone - Vorteile
- Natürliche Passgenauigkeit: Bioidentische Hormone passen exakt in die Hormonrezeptoren des Körpers, ähnlich wie ein Schlüssel ins Schloss. Dadurch können sie ihre Wirkung ohne die unerwünschten Nebenwirkungen synthetischer Hormone entfalten.
- Weniger Nebenwirkungen: Da bioidentische Hormone identisch mit den körpereigenen Hormonen sind, werden sie besser vertragen und haben ein geringeres Risiko für Nebenwirkungen wie Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Krebs.
- Individuelle Anpassung: Die Dosierung und Kombination der bioidentischen Hormone kann individuell auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt werden. Dies ermöglicht eine personalisierte Therapie, die auf die spezifischen Hormonbedürfnisse des Einzelnen eingeht. Zur Dosisfindung setze ich Applied Kinesiology ein.
- Ganzheitlicher Ansatz: Die Behandlung mit bioidentischen Hormonen wird in meiner Praxis in ein ganzheitliches Therapiekonzept eingebettet, das auch Ernährung, Lebensstil und andere naturheilkundliche Maßnahmen berücksichtigt.
Bioidentischen Hormone - Krankheitsbilder
Bioidentische Hormone können bei einer Vielzahl hormoneller Ungleichgewichte und damit verbundener Beschwerden helfen. Dazu gehören:
- Wechseljahresbeschwerden: Hitzewallungen, Nachtschweiß, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und depressive Verstimmungen (NAMS 2022).
- Prämenstruelles Syndrom (PMS) und PMDS: Reizbarkeit, Brustspannen, Kopfschmerzen und Stimmungsschwankungen.
- Schilddrüsenfunktionsstörungen: Unterstützung bei Hypothyreose-bedingten Symptomen wie Müdigkeit und Gewichtszunahme (DGGG S3-Leitlinie).
- Nebennierenschwäche: Chronische Müdigkeit, Erschöpfung und Stressintoleranz.
- Osteoporoseprävention: Verlangsamung des Knochenschwunds und Erhalt der Knochendichte.
- Fibromyalgie: Linderung von Schmerzen und Erschöpfung.
- Libidoverlust und sexuelle Dysfunktion: Verbesserung von sexuellem Verlangen und Funktion.
- Postpartale Hormonstörungen: Unterstützung nach der Geburt bei hormonellen Dysbalancen.
- Andropause beim Mann: Testosteronmangel, Antriebslosigkeit, Muskelabbau und Libidoverlust.
- Stimmung und kognitive Funktionen: Unterstützung bei Konzentrationsproblemen und Gedächtnisstörungen in hormonellen Umstellungsphasen.
Nutzen und Risiken der Hormontherapie – was sagt die Wissenschaft?
Bioidentische Hormone können bei typischen Wechseljahresbeschwerden sehr wirksam sein. Internationale Leitlinien bestätigen, dass eine individuell abgestimmte Hormontherapie die effektivste Behandlung für Hitzewallungen, Nachtschweiß und andere vasomotorische Symptome ist. Sie kann außerdem die Schlafqualität verbessern, Stimmungsschwankungen ausgleichen und sich positiv auf die Libido auswirken. Ein weiterer Vorteil: Die Therapie kann helfen, den Verlust an Knochendichte zu verlangsamen und so Osteoporose vorzubeugen (NAMS 2022).
Wie bei jeder medizinischen Behandlung gibt es jedoch auch Risiken. Diese hängen von verschiedenen Faktoren ab – zum Beispiel vom Alter, dem Zeitpunkt des Beginns, der Dauer der Anwendung, der Dosierung und der gewählten Applikationsform. Zu den möglichen Risiken zählen ein leicht erhöhtes Risiko für Brustkrebs bei längerer kombinierter Therapie, venöse Thrombosen sowie Herz-Kreislauf-Ereignisse. Fachgesellschaften wie die North American Menopause Society (NAMS) und die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) betonen, dass das Nutzen-Risiko-Verhältnis in den ersten zehn Jahren nach der Menopause und bei Frauen unter 60 Jahren in der Regel günstig ist. Bei späterem Beginn oder bestehenden Vorerkrankungen muss besonders sorgfältig abgewogen werden (NAMS 2022; DGGG S3-Leitlinie).
Abgrenzung: zugelassene Präparate und individuell hergestellte Rezepturen
Bei bioidentischen Hormonen ist es wichtig, zwischen zugelassenen Arzneimitteln und individuell hergestellten („compounded“) Rezepturen zu unterscheiden. Zugelassene Präparate unterliegen strengen Qualitätskontrollen, ihre Dosierung ist standardisiert und ihre Wirksamkeit sowie Sicherheit sind in Studien belegt.
Individuell hergestellte Rezepturen werden in Apotheken nach ärztlicher Verordnung gemischt. Sie können sinnvoll sein, wenn es keine passende Fertigarznei gibt, sind aber weniger gut untersucht. Fachgesellschaften wie die Endocrine Society weisen darauf hin, dass bei diesen Rezepturen Risiken bestehen – etwa in Bezug auf Dosiergenauigkeit, Reinheit und fehlende Langzeitdaten (Endocrine Society Position Statement).
Die Empfehlung internationaler Leitlinien ist eindeutig: Wenn möglich, sollten zugelassene, standardisierte Präparate bevorzugt werden (NAMS 2022; DGGG S3-Leitlinie). So lässt sich die Therapie sicherer und nachvollziehbarer gestalten.
Wie werden bioidentische Hormone hergestellt?
Bioidentische Hormone sind nicht einfach „natürlich“ im Sinne von direkt aus Pflanzen extrahiert. Sie werden in einem chemischen Syntheseprozess hergestellt, der in der pharmazeutischen Industrie streng kontrolliert abläuft. Ausgangspunkt sind pflanzliche Steroide wie Diosgenin aus der Yamswurzel oder Stigmasterin aus Sojabohnen. Diese Stoffe sind Vorstufen, die selbst keine hormonelle Wirkung haben (PZ – Pharmazeutische Zeitung; Menopause Zentrum).
Der Herstellungsprozess umfasst mehrere Schritte:
Extraktion der Vorstufe
Diosgenin wird aus der Yamswurzel isoliert. Diese Pflanze enthält große Mengen dieses Steroids, das sich chemisch gut weiterverarbeiten lässt.Chemische Umwandlung im Labor
In einem mehrstufigen Syntheseverfahren wird Diosgenin in die exakte Molekülstruktur von menschlichen Hormonen wie Progesteron oder 17β-Estradiol umgewandelt. Dabei werden funktionelle Gruppen verändert, bis die Struktur identisch mit dem körpereigenen Hormon ist. Dieser Prozess ist rein chemisch, auch wenn die Ausgangssubstanz pflanzlich ist (Menopause Zentrum; Pharmazeutische Zeitung).Reinigung und Standardisierung
Nach der Synthese werden die Hormone gereinigt und in pharmazeutischer Qualität aufbereitet. Nur zugelassene Präparate durchlaufen strenge Qualitätskontrollen, um Reinheit, Dosierung und Stabilität sicherzustellen (Endocrine Society Position Statement).Formulierung
Die fertigen Wirkstoffe werden in Darreichungsformen wie Kapseln, Tabletten, transdermale Gele oder Pflaster eingearbeitet. Bei zugelassenen Arzneimitteln sind Dosierung und Bioverfügbarkeit standardisiert, während individuell hergestellte („compounded“) Rezepturen größere Schwankungen aufweisen können.
Wichtiger Punkt:
Der Begriff „bioidentisch“ bedeutet chemisch identisch mit dem körpereigenen Hormon, nicht „biologisch gewonnen“ oder „naturbelassen“. Es handelt sich um synthetisch hergestellte Hormone aus pflanzlichen Vorstufen, nicht um reine Pflanzenextrakte (Pharmazeutische Zeitung; Menopause Zentrum; hormonexperten.de).

In meiner Praxis setze ich bevorzugt auf die Hormonbestimmung im Speichel, weil sie die für die Therapie relevante, biologisch aktive Hormonfraktion abbildet. Steroidhormone wie Progesteron, Estradiol, Testosteron, DHEA und Cortisol liegen im Blut überwiegend gebunden an Transportproteine (z. B. SHBG, Transcortin) vor und sind damit endokrin inaktiv. Nur ein kleiner Anteil ist wirklich frei und wirkt an den Zielzellen. Im Speichel finden wir genau diese freie, aktive Fraktion – deshalb liefert er für die Feineinstellung einer bioidentischen Hormontherapie häufig die praxisrelevanteren Werte (Scheuernstuhl; CTL‑Labor; LADR; Verisana).
Was spricht konkret gegen „nur Blut“ – und für Speichel?
- Aktive vs. Gesamtwerte: Blut bestimmt in der Regel Gesamtkonzentrationen. Um den freien Anteil zu berechnen, müssten zusätzlich SHBG/Albumin erfasst und anschließend rechnerische Modelle genutzt werden – ein Vorgehen, das fehleranfällig sein kann. Der Speichel misst direkt den freien Anteil, ohne Umweg über Schätzformeln (CTL‑Labor; LADR).
- Stressartefakte: Blutabnahmen (Praxis/Stechmoment) können akuten Stress auslösen und hormonelle Sofortreaktionen (Cortisolanstieg) provozieren. Speichelproben lassen sich stressarm zu Hause gewinnen – die Werte sind dadurch oft alltagsnäher (Scheuernstuhl; LADR).
- Feinsteuerung der Therapie: Bei transdermaler Anwendung (z. B. Progesteron‑Creme/Estradiol‑Gel), die ich in der Praxis bevorzuge, korreliert der Speichel häufig besser mit der tatsächlich verfügbaren Gewebe‑Verteilung als Serum‑Gesamtwerte. So können wir schneller auf Unter‑/Überdosierungen reagieren und die Dosis präzise anpassen (Scheuernstuhl; Verisana).
- Praktikabilität & Patientenkomfort: Nicht‑invasiv, schmerzfrei, mehrfach im Tagesverlauf oder zyklusgerecht wiederholbar; Proben sind in der Regel stabil und einfach zu versenden (CTL‑Labor; LADR).
Wo Blutmessungen weiterhin Standard sind
Die Blutdiagnostik bleibt wichtig – insbesondere für Schilddrüsenhormone (TSH, fT4, fT3), Prolaktin, SHBG, Lipide, Leber‑/Nierenwerte oder bei spezifischen internistischen Fragestellungen. Auch zur Basisdiagnostik können Blutwerte sinnvoll sein. Für die Steuerung von Steroidhormonen in einer bioidentischen Hormontherapie nutze ich jedoch primär den Speichel, weil er die wirksame Fraktion abbildet (Verisana; LADR).
Transparenz‑Hinweis
Es existieren unterschiedliche medizinische Schulen: Während naturheilkundlich‑integrative Ansätze (u. a. Dr. Annelie Scheuernstuhl) die Speicheldiagnostik bei Steroidhormonen betonen, bewerten internationale Leitlinien den routinemäßigen Einsatz von Speichel zur Dosissteuerung zurückhaltender. Für mich ist entscheidend, was klinisch hilft, nachvollziehbar ist und sicher bleibt – deshalb kombiniere ich Anamnese, Symptomverlauf, Speichelwerte und bei Bedarf Blutparameter zu einer gesamthaften Entscheidung (NAMS 2022; Endocrine Society).
Bioidentische Hormone können auf verschiedene Weise verabreicht werden. Die Wahl der Applikationsform beeinflusst nicht nur die Wirksamkeit, sondern auch das Nebenwirkungsprofil. Fachgesellschaften wie die North American Menopause Society (NAMS 2022) und die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG S3-Leitlinie) empfehlen, die Form individuell nach Indikation und Risikoprofil auszuwählen.
Transdermale Anwendung (Gel oder Creme)
In meiner Praxis bevorzuge ich die transdermale Anwendung mit Cremes, weil sie sich besonders gut individuell dosieren lässt und eine gleichmäßige Aufnahme über die Haut ermöglicht. Der große Vorteil: Die Hormone gelangen direkt in den Blutkreislauf, ohne den Umweg über die Leber. Dadurch wird das Risiko für venöse Thrombosen im Vergleich zur oralen Einnahme reduziert (NAMS 2022). Außerdem empfinden viele Patientinnen die Anwendung als angenehm und flexibel, da die Dosis bei Bedarf angepasst werden kann.
Orale Einnahme
Tabletten sind eine weitere Möglichkeit, bioidentische Hormone zuzuführen. Sie können sinnvoll sein, wenn eine gleichmäßige systemische Wirkung gewünscht wird. Allerdings durchlaufen die Wirkstoffe den sogenannten „First-Pass-Effekt“ in der Leber, was den Stoffwechsel belastet und das Risiko für Thrombosen erhöhen kann. Deshalb wird die orale Gabe bei erhöhtem VTE-Risiko (venöse Thromboembolie) weniger empfohlen (DGGG S3-Leitlinie).
Vaginale Anwendung
Für lokale Beschwerden wie Trockenheit oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr eignen sich Zäpfchen oder Cremes zur vaginalen Anwendung. Diese wirken vor allem lokal und haben nur eine geringe systemische Belastung. Sie sind eine gute Option, wenn die Beschwerden auf den Intimbereich begrenzt sind (NAMS 2022).
Bioidentisch vs. synthetisch – der Unterschied
Bioidentische Hormone sind chemisch identisch mit den körpereigenen Hormonen. Sie werden aus pflanzlichen Vorstufen wie Diosgenin hergestellt, aber in einem pharmazeutischen Prozess so umgewandelt, dass ihre Struktur exakt der von Estradiol oder Progesteron entspricht. Synthetische Hormone unterscheiden sich in ihrer Struktur und können dadurch andere Wirkungen und Nebenwirkungen haben (Endocrine Society Position Statement). Der Begriff „bioidentisch“ bedeutet also nicht „rein pflanzlich“ oder „naturbelassen“, sondern „strukturell identisch mit dem menschlichen Hormon“.
Hormonelle Dysbalancen können viele Beschwerden verursachen – von Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen bis hin zu Erschöpfung und Libidoverlust. Bioidentische Hormone bieten eine Möglichkeit, das natürliche Gleichgewicht wiederherzustellen – individuell abgestimmt, evidenzbasiert und ganzheitlich begleitet. In meiner Praxis nehmen wir uns Zeit für eine ausführliche Anamnese, moderne Diagnostik und eine Therapie, die zu Ihnen passt.
Wenn Sie mehr Lebensqualität und Energie zurückgewinnen möchten, vereinbaren Sie jetzt Ihren Termin – bequem online oder telefonisch. Gemeinsam finden wir den Weg, der zu Ihnen passt.
Dr. med. Doris Gottfried
Privatpraxis für ganzheitliche Medizin und bioidentischen Hormonen in Erlangen (Raum Nürnberg/Fürth)
Mein Mann hat auf seinem Youtube-Kanal Kopfgelenksinstabilität ein Video zu natürliche Hormontherapie veröffentlicht. Auch wenn Sie keine Kopfgelenksinstabilität haben ist das Video doch sehr allgemein gehalten und kann jeden ansprechen. Schauen Sie einfach mal rein!
1. Was sind bioidentische Hormone?
Bioidentische Hormone sind chemisch identisch mit den körpereigenen Hormonen wie Estradiol, Progesteron und Estriol. Sie werden aus pflanzlichen Vorstufen hergestellt und in der Hormontherapie eingesetzt, um Hormondefizite auszugleichen.
2. Sind bioidentische Hormone sicher?
Zugelassene bioidentische Hormone wie Estradiol und mikronisiertes Progesteron gelten als sicher, wenn sie ärztlich überwacht und korrekt dosiert werden. Risiken wie Thrombose oder Brustkrebs sind ähnlich wie bei klassischer Hormontherapie. Individuell hergestellte Mischungen (z. B. Biest, Triest) sind nicht ausreichend wissenschaftlich untersucht.
3. Was ist der Unterschied zwischen bioidentischen und synthetischen Hormonen?
Bioidentische Hormone sind strukturell identisch mit körpereigenen Hormonen, während synthetische Hormone chemisch verändert sind. Studien zeigen, dass mikronisiertes Progesteron möglicherweise ein günstigeres Risikoprofil hat als synthetische Gestagene.
4. Wie werden bioidentische Hormone angewendet?
Die Anwendung erfolgt meist als transdermales Gel, Creme, Pflaster oder in Kapselform. Transdermale Präparate gelten als risikoärmer, da sie den First-Pass-Effekt in der Leber umgehen.
5. Gibt es wissenschaftliche Studien zu bioidentischen Hormonen?
Ja, es gibt zahlreiche Studien zu zugelassenen Präparaten wie Estradiol und mikronisiertem Progesteron. Für individuell hergestellte Mischungen (z. B. Rimkus-Methode) fehlen jedoch hochwertige klinische Studien.
6. Für wen sind bioidentische Hormone geeignet?
Bioidentische Hormone sind für Menschen mit nachgewiesenem Hormonmangel geeignet, der sich nicht durch andere Maßnahmen beheben lässt. Dazu gehören Frauen in den Wechseljahren, Männer mit Testosteronmangel und jüngere Menschen mit hormonellen Dysbalancen.
7. Welche Vorteile haben bioidentische Hormone?
- Chemische Identität mit körpereigenen Hormonen
- Gute Verträglichkeit bei korrekter Anwendung
- Flexible Applikationsformen (Gel, Pflaster, Kapseln)
- Möglichkeit einer individuell abgestimmten Therapie
8. Welche Risiken bestehen bei bioidentischen Hormonen?
Wie bei jeder Hormontherapie können Risiken wie Thrombose, Brustkrebs oder Schlaganfall auftreten. Diese hängen von Dosis, Dauer und individueller Risikokonstellation ab. Eine ärztliche Überwachung ist zwingend erforderlich.
9. Wie erfolgt die Dosierung bioidentischer Hormone?
Die Dosierung erfolgt individuell nach Symptomen und Laborwerten. Eine regelmäßige Kontrolle ist wichtig, um Über- oder Unterdosierungen zu vermeiden.
10. Sind bioidentische Hormone „natürlicher“ als andere Hormone?
Der Begriff „natürlich“ ist irreführend. Bioidentische Hormone sind zwar chemisch identisch mit körpereigenen Hormonen, werden aber ebenfalls synthetisch hergestellt. Entscheidend ist die chemische Struktur, nicht die Herkunft.
11. Wie schnell wirken bioidentische Hormone?
Die Wirkung setzt meist nach einigen Wochen ein, manchmal dauert es 2–3 Monate, bis sich der volle Effekt zeigt.
12. Brauche ich Speicheltests oder Bluttests?
Ich bevorzuge Speicheltests, weil sie die freien, aktiven Hormone messen. Bluttests zeigen meist die Gesamtwerte, die weniger aussagekräftig sind. Für Schilddrüsenhormone bleibt Blut aber Standard.
13. Welche Applikationsform ist die beste?
Transdermale Anwendung (Gel oder Creme) wird oft bevorzugt, weil sie den First-Pass-Effekt in der Leber umgeht und das Thromboserisiko senken kann.
14. Was kostet eine Hormontherapie?
Die Kosten hängen von Diagnostik, Präparaten und Verlaufskontrollen ab. Eine Übersicht finden Sie auf unserer Seite „Kosten“.
15. Gibt es Alternativen zu Hormonen?
Ja, bei Kontraindikationen oder Wunsch nach nicht-hormonellen Optionen können pflanzliche Präparate, Lebensstilmaßnahmen oder bestimmte Medikamente eingesetzt werden.
Bioidentische Hormone
Hormone, die chemisch identisch mit den körpereigenen Hormonen sind, z. B. Estradiol, Progesteron oder Estriol. Sie werden aus pflanzlichen Vorstufen wie Diosgenin hergestellt, aber in einem pharmazeutischen Prozess synthetisiert.
Estradiol (E2)
Das wichtigste Östrogen im weiblichen Körper. Es reguliert den Zyklus, beeinflusst Knochen, Haut und Stimmung. In der Hormontherapie wird Estradiol häufig transdermal (Gel, Pflaster) oder oral verabreicht.
Progesteron
Ein Gelbkörperhormon, das den Zyklus steuert, die Gebärmutterschleimhaut stabilisiert und beruhigend wirkt. In bioidentischer Form wird es oft als Kapsel oder Creme eingesetzt.
Estriol (E3)
Ein schwächeres Östrogen, das vor allem in der Schwangerschaft vorkommt. In der Therapie wird es häufig lokal (z. B. vaginal) zur Linderung von Trockenheit eingesetzt.
Transdermale Anwendung
Aufnahme von Hormonen über die Haut, z. B. als Gel oder Creme. Vorteil: Umgeht den First-Pass-Effekt in der Leber und senkt das Risiko für Thrombosen.
First-Pass-Effekt
Der Stoffwechselprozess, bei dem oral eingenommene Medikamente in der Leber abgebaut werden, bevor sie in den Blutkreislauf gelangen. Transdermale Präparate umgehen diesen Effekt.
Speicheltest
Diagnostische Methode zur Bestimmung freier, biologisch aktiver Hormone. Vorteil: misst die wirksame Hormonfraktion, nicht die gebundene Form wie im Blut.
SHBG (Sexualhormon-bindendes Globulin)
Ein Transportprotein im Blut, das Sexualhormone bindet. Hohe SHBG-Werte können den Anteil freier Hormone reduzieren.
Compounded Hormone Therapy
Individuell hergestellte Hormonmischungen in Apotheken. Fachgesellschaften wie die Endocrine Society warnen vor fehlender Standardisierung und unklarer Sicherheit.
NAMS
North American Menopause Society – eine führende Fachgesellschaft, die Leitlinien zur Hormontherapie veröffentlicht.
Autorin: Dr. med. Doris Gottfried | Letzte Aktualisierung: 02.10.2025